Ich bin fest davon überzeugt, dass es für jeden Klienten eine machbare Problemlösung gibt. Ich helfe beim Auffinden und Umsetzen und gebe dabei mein Bestes. Ich gebe nicht auf, solange es mein Klient nicht tut.
Ich verstehe mich als Detektiv, der einen Auftrag vom Klienten erhält. Je komplizierter und komplexer die Problematik ist, umso mehr Freude habe ich in der Therapiesitzung.
Ich fordere meine Klienten explizit dazu auf, gut für sich zu sorgen. Dazu frage ich oft nach, wie sie sich fühlen. Kleine Veränderungen in meinem Therapiezimmer, zum Beispiel das Verschieben eines Stuhls, können relevant sein. Ich kann nicht wissen, was meinen Klienten gut tut, aber wenn sie es wissen, und äußern, ist dies für mich die wertvollste Grundlage. Oft ist mir ein Nein lieber als ein Ja, dann weiß ich, dass mein Klient gut für sich sorgt. Umgekehrt erlaube ich mir auch alles zu tun, damit es mir gut geht, denn nur dann habe ich Zugang zu meiner Kreativität und Intuition, was wiederum meinem Klienten zu Gute kommt.
Hypnotherapie mit System
Ich erlaube mir, meine Empathie in allen Facetten authentisch zu zeigen. So kann es auch mal passieren, dass sich vor Freude oder Mitgefühl ein paar Tränen zeigen. Es ist mir wichtig, dass der Klient sich verstanden fühlt, das ist nach meiner Erfahrung nur auf der emotionalen Ebene möglich. Ein Beispiel: Ein männlicher Klient kam zu mir, weil er kurz vor der Scheidung stand und nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Für ihn war das eine „ungute“ Situation. Jedes mal, wenn ich ihn nach seinen Gefühlen fragte, bekam ich als Antwort eine Beschreibung der Situation, mit dem Kommentar, dass dies „ungut“ sei. Dies zog sich einige Sitzungen hin. Als er das erste Mal sagte: „Das fühlt sich nicht gut an“, wusste ich, warum diese Arbeit die einzig wahre für mich ist. Wenn ein Klient mir erzählt, was oder dass sich etwas verbessert hat, betrachte ich dies als ein Geschenk. Und ich tue alles, um möglichst viele Geschenke zu bekommen. „Ich glaube, ich komme nun alleine klar“ oder ähnliche Sätze sind die besten Geschenke für mich. Ich will, dass es meinen Klienten möglichst schnell besser geht, auch wenn das für meinen Geldbeutel schlecht ist. Aber kein Betrag der Welt kann so einer Äußerung entsprechen.
Ich habe viel Humor, der mir selbst über meine schlimmsten Krisen hinweggeholfen hat. Am liebsten lache ich über meine eigenen Verhaltens- und Denkmuster! Ich habe hohe Wertvorstellungen und schätze Menschlichkeit in höchstem Maße.
Ich bin ein großer Freund des systematischen Ansatzes. Hierzu möchte ich zwei Dinge besonders hervorheben, die einander bedingen. Wir bewegen uns ständig in Systemen. Klient und Therapeut bilden ein System, Familien, Abteilungen, Freundeskreise – das sind unterschiedliche Systeme, in denen jeder seine Rolle spielt und zur Erhaltung des Systems beiträgt. Man könnte das mit einem gut eingestellten Uhrwerk vergleichen, in dem jeder Beteiligte einem Rädchen entspricht. Verändert sich nur eine Zacke eines noch so kleinen Zahnrades, wird dies Auswirkungen auf das gesamte Uhrwerk haben. Insofern ist es für mich äußerst wichtig, mit dem Klienten immer genau zu besprechen, welche Folgen eine noch so kleine Veränderung auf das jeweilige System hat. Ein (sehr vereinfachtes) Beispiel: Ein männlicher Jugendlicher leidet an immer wiederkehrenden depressiven Episoden. Seine Großeltern streiten sich seit Jahren, sie sprechen immer wieder von Scheidung; seine Eltern führen ebenfalls keine gute Beziehung. Nach einigen Gesprächen mit dem jungen Klienten wurde deutlich, dass es immer dann zu besonders schweren depressiven Schüben kam, wenn die Streitigkeiten innerhalb der Familie drohten zu eskalieren. Dann jedoch ebbten alle Dispute ab, denn jedes Familienmitglied machte sich große Sorgen um den Sohn bzw. Enkel. Ich möchte betonen, dass es sich hier nicht um bewusste Prozesse handelte. „Es“ geschah einfach. Es war ein langer Weg für den jungen Mann, denn diese Prozesse zu erkennen und sich bewusst gegen sein Familiensystem erhaltendes Verhalten zu entscheiden fiel ihm verständlicherweise sehr schwer. Er hatte nur die Wahl (sehr vereinfacht!) zwischen Depressionen und Zerfall der Familie. Heute geht es ihm gut, Eltern und Großeltern ließen sich scheiden und er hat zu allen Familienmitgliedern ein sehr vertrauensvolles und liebevolles Verhältnis. Es kommt eben doch oft nicht ganz so schlimm. Daran glaube ich fest, denn das hat sich im Laufe meiner therapeutischen Laufbahn zu fast 100% gezeigt.
Verhaltensmuster in der Hypnose
Über äußere Systeme hinaus verfügen wir aber auch über ein inneres System. Jedes Verhaltensmuster, jede Begabung, jede Charaktereigenschaft sind Teile dieses Systems. Ich selbst beispielsweise habe einen Perfektionisten, eine Ängstliche, eine Ironische, eine Sensible, einen Kämpfer, eine Fürsorgliche, ein junges Mädchen und zahlreiche andere innere Anteile. Kommt es zu Problemen in unserem Leben, so verschiebt sich das Gleichgewicht und ein Anteil übernimmt die Hauptrolle. Dieses Denkmodell bietet immer wieder die Entdeckung von erstaunlichen Lösungsmöglichkeiten für den Klienten. Ist schließlich im inneren System wieder oder erstmalig (meistens geht es darum, denn viele Probleme bestehen seit Jahren) Ruhe eingekehrt, so wird sich zwangsweise auch im äußeren System etwas verändern. (Denn auch inneres und äußeres System bilden ein System). Das wunderbare dabei ist, dass „Es“ einfach anders wird.
Ein Beispiel dazu: „Die Geschichte von Hugo“. Eine Klientin, sehr attraktiv, intelligent, sensibel, dennoch sehr hart in ihrem Verhalten, Mitte 50, hatte seit über 20 Jahren keine Beziehung mehr. In den Beziehungen davor litt sie unter zahlreichen Verletzungen. Sie hatte sich im Laufe der Zeit so mit ihrem Leben arrangiert, dass sie keine Gefühle mehr investierte. Das Problem war dabei, dass sie sich sehr einsam fühlte, was schließlich zu einer schweren Depression führte. Nach einiger Zeit machte ich sie mit dem Modell der inneren Anteile bekannt. In ihrem Fall waren besonders zwei davon relevant. Einer, der keine Verletzungen mehr aushalten konnte und der andere, der Beschützer, der alles tat, damit dies auch nicht geschieht. Ihr selbst wurde bei Betrachtung dieses Modells klar, dass sie ihrem „Beschützer“ größere Aufmerksamkeit schenken will. Sie entwickelte immer mehr Gefühle zu diesem Anteil. Er tat ihr schließlich sehr leid, denn er kämpfte gegen alles, was verletzen konnte, also in erster Linie gegen alle Gefühle. Je länger sie sich mit diesem Anteil beschäftigte umso differenzierter wurde ihr Verhältnis zu ihm, bis sie schließlich eine intensive Beziehung zu ihm hatte. Als ihr das bewusst wurde, bekam dieser Beschützer den Namen Hugo. Sie fand Symbole und Rituale, um dieser Beziehung Ausdruck zu verleihen. Schließlich sagte sie zu mir: Wissen Sie was, …, das ist die erste glückliche Beziehung in meinem Leben.“ Ab diesem Moment war Hugo immer dabei, und innerhalb von wenigen Monaten konnte sie zu einigen Menschen, die sich in ihrem äußeren System befanden (Freundinnen, die es schon lange gab) tiefe Freundschaft empfinden und somit konnte sich das Gefühl der Einsamkeit langsam verändern. Ich bin davon überzeugt, dass sie auch bald eine wunderbare Beziehung zu einem Mann aufbauen kann.
Ihre Julia Strondl – Hypnose München
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